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Krumböck zum Pride-Monat: Gleiche Rechte können Leben retten

Landtagsabgeordneter bei Lokalaugenschein in der St. Pölten Blutbank.

Wenn die Temperaturen steigen, geht die Zahl der Blutspenden zurück. Dieser Befund gilt auch für das heurige Jahr, wie ein Besuch in der Blutbank des Universitätsklinikums St. Pölten von LAbg. Florian Krumböck zeigt. Mit seiner eigenen Blutspende will Krumböck nicht nur selbst einen Beitrag leisten, sondern im Hinblick auf das laufende Pride-Monat auch einen Aufruf starten: „Gleiche Rechte können Leben retten. Wenn Blutkonserven aktuell wieder dringend benötigt werden, gilt das ganz besonders. Wir haben sehr lange darum gerungen, dass das Blutspendeverbot für homosexuelle und bisexuelle Männer fällt. Jetzt gilt es mit einer Spende auch zum Lebensretter zu werden.“

Bis vergangenen Herbst waren bi- und homosexuelle Männer von der Blutspende ausgeschlossen. „Seit September 2022 gibt es keinen pauschalen Ausschluss mehr, nur wissen das viele noch nicht. Nun wird das persönliche Risikoverhalten abgefragt: Wer innerhalb der letzten drei Monate mit drei verschiedenen Partnern oder Partnerinnen Sex hatte, wird für drei Monate von der Blutspende ausgenommen – ungeachtet der sexuellen Orientierung“, erklärt Krumböck. Zusätzlich werden Spenderinnen und Spender, die in den vergangenen vier Wochen ungeschützten Sexualkontakt mit einer neuen Partnerin bzw. einem neuen Partner hatten, von der Spende zurückgestellt.

Blutspende ist auch Gesundheitscheck

Das Spenden von Blut ist eine Win-Win-Situation, stellt sie doch auch einen Gesundheitscheck für die Spender dar. „Jede Spende wird sorgfältig untersucht, bei Verdacht auf Erkrankungen wie z.B. HIV oder Hepatitis werden die Spenderinnen und Spender umgehend informiert“, so OA Dr. Wolfgang Kram, MSc, MBA, Klinische Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin. Damit sei aber auch die Sicherheit jeder einzelnen Bluttransfusion garantiert: „Pro Präparat werden jeweils ca. 12 Infektionstestungen durchgeführt, um den EmpfängerInnen des Blutes einen umfassenden, hohen Sicherheitsstandard gewährleisten zu können.“

Alle 90 Sekunden wird eine Blutkonserve gebraucht

Wie wichtig ausreichende Blutvorräte sind, zeigen die Zahlen: Alle 90 Sekunden wird in Österreich eine Blutkonserve benötigt - das sind fast 1.000 Blutkonserven am Tag. „Die Blutkonserven werden etwa für Patientinnen und Patienten nach Unfällen und Geburten gebraucht. Gerade die Unfallzahlen steigen im Sommer und damit auch der Bedarf an Konserven“, erklärt OA Dr. Wolfgang Kram, MSc, MBA, Klinische Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin.

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